Pressemitteilung
„WIR HABEN NUR EINE ERDE!“
Gut besuchter Vortragsabend mit dem Publizisten Franz Alt in der Mainburger Stadthalle
Für Franz Alt ist eines klar: wir Menschen dürfen nicht gegen die Natur, sondern müssen mit ihr wirtschaften! In der Mainburger Stadthalle hielt der 77-jährige Journalist und mit unzähligen Preisen gekürte Buchautor vor über 60 Zuhörern ein leidenschaftliches Plädoyer für erneuerbare Energien. Vor allem die Sonne hatte es ihm angetan, denn diese schicke, wie auch schon im Titel eines seiner Buchbestseller formuliert, „keine Rechnung“.
Franz Alt, der auf Einladung des ÖDP-Ortsvorsitzenden Bernd Wimmer nach Mainburg kam, stellte eingangs glasklar fest: „Wir sind die erste Generation Menschheit, die Evolution rückwärts spielt“. Eine bewusst provokative Behauptung, die zum Nachdenken anregt. Und das war nicht die einzige, die der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte und renommierte Solarpionier Franz Alt an diesem Abend nannte. Entgegen der Behauptung von Physikern, die Menschheit könne genauso gut auf Mars oder Venus überleben, appellierte er an die Zuhörer: „Wir haben nur eine Erde. Dementsprechend müssen wir uns auch verhalten!“ Die Energiefrage ist für Alt eine Überlebensfrage der Menschheit. Noch könne Deutschland den 100%-igen Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen, so Alt. Denn für ihn sind weder Atomenergie noch Braunkohle sinnvolle Alternativen. Billigen Atomstrom betitelte er nur als „Lachnummer“. Franz Alt hatte mehrmals lobende Worte für die ÖDP, unter anderem, weil sie als einzigste Partei konsequent keine Konzern- und Firmenspenden annimmt. Und er erklärte auch, dass die ÖDP keine Altlasten habe: dagegen sei die SPD kohleverbunden und die CDU/CSU atomverbunden. Er kritisierte, dass die Energiewende von der Großen Koalition unter Merkel, Gabriel und Seehofer statt notwendigerweise forciert im Gegenteil verhindert würde.
Die Polkappenschmelze oder den Anstieg des Meeresspiegels nannte er als Beispiele dafür, dass die Menschheit dem „lieben Gott ins Handwerk pfuscht“. Deswegen müsste, wenn es nach ihm ginge, eine ökologisch realistische Version der „Tagesschau“ in der ARD auch melden, wie viele hunderte Tier-und Pflanzenarten Tag um Tag ausgelöscht oder wie viel Wüste geschaffen wird. Für ihn hängt alles zusammen: die Energieprobleme, der Klimawandel und die Flüchtlingsbewegung. Zur Zeit seien allein schon 18 Millionen Klimaflüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Die Menschen, die ihre Flucht verursacht haben, „sitzen alle hier“, wie Alt es formulierte. Durch unseren hohen Energiebedarf sei es zur Erderwärmung gekommen, die schon heute zur Ausbreitung der Wüste und somit zur Zerstörung von Lebensgrundlagen in Afrika geführt habe, so Alts Meinung. Die Lösung? „Die Sonne stellt uns keine Rechnung“, zitierte er im Laufe des Vortrags seinen bekannten Spruch. Nicht nur für die direkte Nutzung der Solarenergie durch Kollektoren, sondern auch für mehr Windräder setzte sich der Buchautor vehement ein. Dass sich paradoxerweise immer mehr Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Windrädern finden, dafür hatte Alt wenig Verständnis. „Wir Menschen wissen immer wogegen wir sind, was aber im Sinne unserer Natur ist, dass interessiert uns nicht“. Es hieße immer, Windräder verschandeln die Landschaft – „aber wie sexy sind denn Atomkraftwerke?“, rief er bewusst provozierend in die Menge.
Mit griffigen und gleichzeitig schockierenden Beispielen deckte er auf, wie Politiker und Lobbyisten unsere Zukunft aufs Spiel setzen und erklärte verständlich, auf welche Technologien wir setzen müssen, um das Fortbestehen des Planeten Erde zu sichern. Denn die Energiewende wird uns zu Gewinnern machen, wenn wir uns der Verantwortung gemeinsam stellen. „Mithilfe der Sonne ist das schlimmste noch abzuwenden“, ermutigte Alt. Unmittelbar an diese Worte Alts anschließend zeigte ÖDP-Kreistagsfraktionssprecher Peter-Michael Schmalz anhand von einigen von ihm im Kreistag eingebrachten Klimaschutzanträgen auf, wie sehr schöne Worte und tatsächliches Tun bei noch vielen Lokal- und Regionalpolitikern voneinander abweichen. Mit Ausnahme der Grünen von allen anderen Parteien abgelehnt wurde z. B., das neue Landratsamt in Passivhausbau-Standard zu erstellen oder die Realschule Mainburg im Energieplus-Standard, und das, obwohl die wenigen Prozent mehr Anfangsinvestition nach wenigen Jahren durch Energieeinsparung wieder herein geholt worden wären.
So lautete wohl die Botschaft des Abends: die Lösung liegt am Himmel. Am 18. September Birgit Wack (ÖDP) zur neuen Landrätin zu wählen, empfahl Franz Alt unmissverständlich. Birgit Wack erklärte im Rahmen des Vortragsabends: "Franz Alt hat mir mit seinem Vortrag Mut gemacht, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen: nämlich Alternativen zur herkömmlichen Politik aufzuzeigen, um tatsächlich und kreativ die Energiewende im Landkreis Kelheim voranzubringen. Für mich ist er ein Vorbild, der die Verpflichtung sieht, an kommende Generationen und nicht kurzfristig zu denken, denn unsere Kinder und Enkel werden uns eines Tages fragen, warum habt ihr so und nicht anders gehandelt.“ ÖDP-Mandats- und Vorstandsmitglieder um Birgit Wack überreichten Franz Alt nach seinem hochinteressanten Vortrag als Zeichen des Dankes einen bunten Blumenstrauß und wünschten ihm weiterhin viel Kraft für seine wichtige publizistische Tätigkeit.