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Pressemitteilung

Vortrag über Elektroautos beim online-Stammtisch der ÖDP

Gold: „Sinnvoll gestaltete Elektromobilität ist die Zukunft“

Die Teilnehmer der Videokonferenz der ÖDP Mainburg. (screenshot: Josef Gold)

Beim letzten monatlichen Stammtisch der ÖDP Mainburg, der coronabedingt als Videokonferenz stattfand, referierte Josef Gold zum Thema Elektromobilität. Der ÖDP-Kreisrat aus Straubing-Bogen, seit Jahrzehnten in der Windkraft- und Solarbranche berufstätig, wies eingangs daraufhin, dass weltweit viele Staaten per Gesetz den Ausstieg aus der Verbrennertechnologie in wenigen Jahren beschlossen haben. Die Bundesrepublik zögert hier noch.

Elektroautos mit Batterien haben einen energetischen Wirkungsgrad von 75% bis 80%, Elektroautos mit Wasserstoff/Brennstoffzelle jedoch nur 25% bis 30%. Josef
Gold zufolge hinkt Deutschland dem weltweiten Trend hin zur Elektromobilität hinterher, denn in Norwegen beispielsweise sind schon ca. 75% aller Neuzulassungen Elektrowagen, während es derzeit hierzulande nur 10% sind, allerdings mit steigender Tendenz. Aus Klimaschutzgründen ist eine Verkehrswende weg von fossilen Energieträgern hin zur CO2 einsparenden Elektromobilität wichtig. „Die Verkehrswende,“ betonte Josef Gold, „ist aber mehr als der Umstieg auf Elektromobilität. Dazu gehört auch individuelle Mobilität zu reduzieren, Bahn und ÖPNV auszubauen und auch Tempobeschränkungen einzuführen.“ Da lag Gold auf der gleichen Linie wie ÖDP-Bundestagsdirektkandidat Bernd Wimmer und ÖDP-Stadträtin Annette Setzensack, die auch im Ausbau des Radverkehrs Potenzial sah. Mehr Carsharing und die Förderung von Lastenrädern könnten die Autoflotte reduzieren helfen.

In der Debatte um Elektromobilität ist häufig die Batterie Gegenstand der Diskussion. ÖDP-Kreisrat Gold erläuterte, dass Lithium und Kobalt wesentliche Bestandteile derzeitig am Markt erhältlicher Batterien sind und schon immer für Elektrogeräte, in der Industrie und in anderen Wirtschaftszweigen verwendet wurden. Moderne Computer, Smartphones und auch Autos mit Verbrennertechnologie benötigen in der Produktion gewaltige Mengen an Rohstoffen und seltenen Erden. Es werden aktuell 8,2% der weltweiten Kobaltproduktion für E-Autos verwendet. Zum anderen gibt in der Technologieforschung bereits erhebliche Fortschritte für andere Batterieformen, wie lithium- und kobaltfreie Akkus. Die Verkehrswende mit Elektromobilität bietet Josef Gold zufolge Vorteile in der CO2 Bilanz schon nach einer Kilometerleistung von 40.000 bis 60.000 Kilometern. Manche Hersteller von e-Autos wie SonoMotors in München produzieren sogar schon weitgehend CO2-neutral.

Unberechtigt sind aus der Sicht von Josef Gold auch Vorwürfe, dass der vorhandene Strom nicht ausreichen würde, um alle E-Autos zu „betanken“. Denn bei einem Verbrauch von 20 Kilowattstunden auf 100 km, einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern und 45 Millionen e-Autos auf bundesdeutschen Straßen würden 120 Terrawattstunden Strom jährlich benötigt. Da man sich den Energieaufwand von 22 % für die Herstellung des Benzins sparen kann, entspricht das 12% bis 13% des derzeitigen Stromverbrauchs in der Bundesrepublik. „Ich habe in meinem firmeneigenen Fuhrpark viele verschiedene Elektrofahrzeuge und ganz überwiegend sehr positive Erfahrungen gemacht. Wer einmal auf ein leises schadstoffarmes e-Auto umgestiegen ist, will nicht mehr zurück zum Diesel oder Benziner,“ so Josef Gold.

Bernd Wimmer, Bundestagsdirektkandidat der ÖDP im Stimmkreis Landshut/Kelheim, betonte ebenso, dass E-Mobilität die Zukunft des motorisierten Individualverkehrs sein muss. Wimmer wies daraufhin, dass die Bundesregierung und das Land Brandenburg aktuell in Grünheide eine Elektrowagenfabrik von Tesla mit vielen hundert Millionen Steuergeldern subventionieren würden. "Leider produziert Tesla völlig überdimensionierte e-Autos teils mit 300 bis 400 PS, was auch für die deutsche Automobilindustrie nicht der Weg sein kann. Wir benötigen kleine, leichte e-Autos oder dann gleich e-LKWs. Eine wirklich sinnvolle Mobilitäts- und Energiewende bedeutet auch Energieeinsparung und Energieeffizienz zu beachten und nicht einfach eine Antriebsart gegen eine andere auszutauschen," erklärte Wimmer. Daher plant Wimmer sich privat in einem Jahr ein Solarelektroauto zuzulegen und dieses mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Dachanlage zu versorgen. "Die Wasserstoff-Technologie hingegen ist kein Allheilmittel," so der Bundestagsdirektkandidat der ÖDP. Problem ist der niedrige Wirkungsgrad. Derzeit bewirbt sich die Gemeinde Pfeffenhausen um ein nationales Wasserstoffzentrum, was Wimmer kritisch sieht: "Wir sollten die Gelder in die dezentrale Energiewende investieren und die e-Mobilität forcieren."

Wasserstoff wird im Norden hergestellt mit Windstrom so Josef Gold, hier ist er um die Hälfte billiger als mit Solarstrom. Josef Gold sah die Forschung in dem Bereich durchaus als sinnvoll an. "Allerdings macht der Einsatz der unter hohem Energieaufwand erzeugten Wasserstoff nur für Spezialanwendungen, aber nicht im PKW-Verkehr Sinn," führte Gold aus. ÖDP-Stadträtin Annette Setzensack betonte, dass die Begeisterung von Bundesregierung für den Einsatz von Wasserstoff als angeblichen Klimaschutz-Heilbringer nicht glaubwürdig ist, weil die Regierungsparteien die Energiewende nicht annähernd mit der gleichen Euphorie vorantreiben. Es ist zu befürchten, dass die Öl-und Gaslobby, die einen Ersatz für ihr auslaufendes Geschäftsmodell suche, hier wieder in großem Stil Fuß fassen könne. Man spekuliert auf den Import von Wasserstoff etwa aus Saudi Arabien, bei dem mehr als fraglich sei, ob er mit erneuerbarer Energie erzeugt wird. Die Abhängigkeit der Autofahrer zur Tankstelle kann so leichter aufrechterhalten werden, weil Wasserstoff nicht so einfach wie Solarstrom privat und auf jedem Hausdach erzeugt werden kann. ÖDP-Bundestagsdirektkandidat Bernd Wimmer bedankte sich herzlich bei Josef Gold nach der zweistündigen Videokonferenz für seinen hochinteressanten informativen Vortrag. Für den Sonntag, 2. Mai, um 11 Uhr ist ein weiterer online-Stammtisch wieder mit Josef Gold geplant zum Thema „Energieerzeugung der Zukunft“.

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