Pressemitteilung
ÖDP auf naturkundlicher Wanderung im Forstmoos
Exkursion unter Leitung von Kreis- und Stadtrat Konrad Pöppel mit Landratskandidatin Birgit Wack
Kürzlich nahmen rund 20 Naturfreunde an einer Wanderung im Forstmoos bei Aiglsbach teil. Unter Führung von Kreis- und Stadtrat Konrad Pöppel (ÖDP), seit Jahrzehnten ein guter Kenner dieses Gebietes, erfuhren sie viel Wissenswertes über dieses Stück Heimat. Es sind dort seltene Vogelarten zu finden, aber auch Amphibien der Roten Liste, wie Laubfrosch, Wechsel- und Kreuzkröte. Konrad Pöppel: "Ich kenne das Forstmoos schon aus meiner Kindheit, als wir Kinder mit dem Vater im Auto zu den feuchten Wiesen fuhren und Schwarzerde zur Verschönerung der Grabstätten holten. Die Wiesen waren im Frühjahr voller Trollblumen, von denen jetzt nur noch alle paar Jahre Einzelexemplare gefunden werden." Der besondere Reiz des Forstmooses liegt in dem weiten Tal, das eingerahmt ist von dem Straßberger Weiher im Westen und ausgedehnten Waldgebieten im Süden und Norden. Völlig ungewöhnlich für die Hallertau sind hier die fehlenden Hopfengärten. Da die Wege naturvertäglich an den Rand gelegt wurden, ist auch in der Mitte des Wiesenbereichs eine ausgedehnte Ruhezone für den Aufenthalt und die Aufzucht von seltenen Tierarten. In den Streuwiesenresten kommen auch seltene Orchideen, Wollgräser, Fieberklee und andere Pflanzen vor.
Konrad Pöppel erläuterte den staunenden und interessierten Teilnehmern der Exkursion die gesichteten Tier- und Pflanzenarten und stand kompetent bei Fragen Rede und Antwort. Sie erfuhren auch, dass das Projektmanagement für das Forstmoos der Landschaftspflegeverband VöF im Auftrag des Landkreises Kelheim durchführt. Auf der Grundlage eines Pflege- und Entwicklungsplanes werden die Flächen nach und nach wieder aufgewertet. Über ein Flurbereinigungsverfahren und Ankäufe konnten über 100 Hektar überwiegend zusammenhängender Flächen gesichert werden, die auch ein Anheben des Wasserspiegels ermöglichen.
Damit wird seit 2012 auf diesen Flächen wieder Moorboden aufgebaut, was seltenen Tieren und Pflanzen hilft, aber auch ein Beitrag zur CO2-Bindung, also dem Klimaschutz ist. In diesem Jahr ist auch auf Teilfächen eine ökologische Beweidung mit Schottischen Hochlandrindern gestartet worden, mit dem Ziel Pflegekosten zu reduzieren und die Artenvielfalt – insbesondere bei Insekten und Vögeln – zu erhöhen. Rinderhalter Alois Eichstätter konnte der Gruppe viel zur artgerechten Tierhaltung und seinen Naturbeobachtungen bei der Weidehaltung erzählen.
Landratskandidatin Birgit Wack (ÖDP) konnte wertvolle Anregungen entgegennehmen und sammelte vielfältige Eindrücke vom praktischen Umweltschutz. Birgit Wack: "Man kann über Umweltschutz reden, über seltene Tier-und Pflanzenarten lesen und Statistiken wälzen. Man kann aber auch Natur-und Umweltschutz erspüren, riechen und hören, indem eine wertvolle Fläche unter fachkundiger Führung erlebbar gemacht wird. Das Zusammenspiel zwischen Boden, Tieren und Geschichte des geretteten Forstmoos ist so einzigartig, wie jedes Fleckchen Erde, wo Vielfalt noch vorhanden ist.“ Es wurde bei der Wanderung deutlich, dass nur durch die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden, Naturverbänden und Landwirten unter Einsatz vieler auch ehrenamtlichen Kartierungen und Beobachtungen dieses Stück „Naturgeschichte“ mit ihrer reichen Artenvielfalt für die kommenden Generationen erhalten werden kann. Alle Teilnehmer an der Wanderung waren von dem rund dreistündigen nachmittäglichen Spaziergang sehr angetan und freuen sich bereits auf die nächste interessante naturkundliche Exkursion in unserer Heimat.