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Pressemitteilung

ÖDP als Wegbereiter einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft

Günter Grzega wirbt für ein neues Wirtschaften

Die ÖDP Verantwortlichen nach der Versammlung mit Günter Grezga in der Mitte. Fotoquelle: ÖDP Mainburg.

"88 Prozent der Deutschen wünschen sich eine andere Wirtschaftsordnung", zitierte Günter Grzega eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, "eine Abkehr vom Neoliberalismus, der unsere demokratische Grundordnung zerstört". So eröffnete der Wirtschaftsexperte seinen Vortrag bei der ÖDP Mainburg kürzlich in der Theresienhütte. Diese neoliberale Ideologie habe nur unbegrenztes Wachstum und den Profit ohne  Rücksicht auf die Menschen zum Ziel, und ihr folgten immer noch die allermeisten Parteien mit ihren  Wirtschaftsprogrammen. "Diese Wirtschaft tötet", bewertet selbst Papst Franziskus die neoliberale Wirtschaftsideologie in einem Lehrschreiben.

Dem verheerenden Neoliberalismus stellte der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank München sowie Wirtschafts- und Finanzexperte als Alternative das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie gegenüber. Diese andere Art der Wirtschaft stelle den Menschen in den Vordergrund und ziele auf eine gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen. Grzega sprach von einer Ökonomie der "Balancierten Ungleichheit". Nicht jeder muss genau das gleiche haben, aber alles muss in einem ausgewogenen Verhältnis sein. In der Realität sieht es in der Welt und auch in Deutschland aber derzeit ganz anders aus. Wenn beispielsweise der aktuell reichste Mann der Welt ein Vermögen von über 200 Milliarden Dollar besitzt und gleichzeitig weltweit alle 10 Sekunden ein Kind unter 10 Jahren verhungert oder an den Folgen des Hungers stirbt, dann ist dies schlicht und einfach als obszön zu bezeichnen, stellte Grzega fest. Und auch in Deutschland öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter. Dass dann auch noch während der Corona-Pandemie ein Teil der Finanzeliten und auch Lebensmittel-Weltkonzerne durch Spekulationsgeschäfte  unvorstellbare Gewinnsteigerungen verzeichneten, ist eine nicht hinnehmbare Entwicklung. Grzega betonte jedoch, dass dies absolut keine Neiddebatte ist, sondern ein Umsteuern letztlich auch den Reichen und Superreichen zu Gute kommt. Denn extreme Ungleichheit in einer Gesellschaft hat schon immer zu letztlich blutigen Revolutionen geführt und dies kann niemand wollen.

Deshalb bedarf es einer Kehrtwende, wie sie die Gemeinwohl-Ökonomie anstrebt. Sie ist ein umfassendes Wirtschaftsmodell, das von Unternehmerinnen und Unternehmern als "Graswurzelbewegung" entwickelt wurde und zum Ziel hat, Wirtschaft und Gesellschaft in einem demokratischen Prozess zu einer gemeinwohlorientierten öko-sozialen Marktwirtschaft umzubauen. Was in der Bayerischen Verfassung steht, müsse endlich als Auftrag verstanden werden. In Artikel 151 heißt es: "Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl." Alles Handeln, egal ob von Unternehmen, Kommunen, Politik oder Privatpersonen, muss nach den Grundsätzen abgeprüft werden: Dient es den Menschen? Dient es der Umwelt? Dient es dem Frieden? Unternehmen und Kommunen können mit Hilfe der zertifizierten Gemeinwohl-Bilanz nachweisen, dass sie nach den Grundsätzen der Gemeinwohl-Ökonomie handeln. Im Internet könne man, so der Wirtschaftsexperte, alle Anforderungen einer solchen Zertifizierung einsehen (https://germany.ecogood.org).

Die GWÖ-Idee habe sich seit 2011 bereits zu einer Bewegung in Europa, Nord-, Mittel-  und Südamerika  und seit vorigem Jahr sogar in Afrika entwickelt.  Immerhin hätten schon über 1000 Unternehmen und Organisationen eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, knapp 60 Gemeinden und Städte und 200 Hochschulen betrachten die Gemeinwohl-Ökonomie als Modell für eine gelingende Zukunft der Gesellschaft. Selbst bekannte Wirtschafts-Wissenschaftlerinnen und –Wissenschaftler unterstützen fundiert aktuell das Modell der "Gemeinwohl-Ökonomie". Obwohl überparteilich mit vielen Vorträgen unterwegs, freute sich der Referent, dass die ÖDP als aktuell einzige Partei die Gemeinwohl-Ökonomie voll in ihr Programm aufgenommen habe. Für die bayerische Landtagswahl wünschte er den Ökodemokraten den Erfolg, den sie bei  Volksbegehren, z. B. "Rettet die Bienen", schon mehrmals erreichen konnten.

Die Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl, Dr. Ralf Schramm, Bernd Wimmer und Annette Setzensack bedankten sich bei Günter Grezga für den erhellenden Vortrag. Gleichzeitig sicherten sie zu, in ihrem politischen Wirken auf allen Ebenen, ob im Stadt- und Gemeinderat oder zukünftig nach den Wahlen am 8. Oktober im Landtag und Bezirkstag, die Gemeinwohl-Ökonomie auf die Tagesordnung zu bringen.

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