Pressemitteilung
Mobilfunk-Situation weiterhin nicht zufriedenstellend
Pressemitteilung des ÖDP-Ortsverbandes Mainburg
Die Vorstandschaft des ÖDP-Ortsverbands Mainburg um Vorsitzenden Bernd Wimmer sieht auch aufgrund der aktuellen Messergebnisse weiterhin Handlungsbedarf in Sachen Mobilfunk. Ziel sei eine Festlegung von rechtlich verbindlichen Positivstandorten für Mobilfunkmasten für das ganze Stadtgebiet. Aber auch die Bürger sieht die Öko-Partei in der Verantwortung für eine möglichst strahlungsarme Umgebung.
Die vor kurzem veröffentlichen Ergebnisse der Messungen, die im Auftrag der Stadt Mainburg im August in der Grundschule und in der Umgebung der Sendeanlage ‚Am Tennisplatz’ durchgeführt wurden, zeigen erneut, dass in Teilen des Stadtgebiets der in einem Bürgerantrag 2004 geforderte Vorsorgewert, der die Leistungsflussdichte auf maximal 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter (µW/m²) im Außenbereich begrenzt, nicht eingehalten wird. Der Vorsorgewert war dann auch in dem von der Stadt Mainburg beauftragten Mobilfunkgutachten in 2004 Maßgabe, allerdings ohne rechtliche Bindungswirkung für die Mobilfunkbetreiber. An 3 Messpunkten, die im Einfluss der Sendeanlage ‚Am Tennisplatz’ liegen, wurde die Sollgröße überschritten, darunter auch vor dem Gebäude der ‚Spiel- und Lernburg’ am Stadion. In der Grundschule wurde die im letzten Jahr in einem Raum ermittelte Maximalbelastung von 3620 µW/m² in mehreren anderen Räumen zwar bei weitem nicht erreicht. Dies zeige aber lediglich, so die stellvertretende Vorsitzende Annette Setzensack, dass die Belastungssituation enorm schwankt, je nach Standort im oder außerhalb des Grundschulgebäudes. Der Standort für den Mobilfunkmast auf dem Feuerwehrschlauchturm sei aufgrund seiner geringen Entfernung von Grundschule und Kindergärten äußerst ungünstig gewählt. Insbesondere sei nicht hinnehmbar, dass ein Hauptstrahl des Telekom-Senders nach wie vor an die westliche Gebäudekante der Schule gerichtet sei, so Setzensack. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet, wie am Sandelzhauser Gangsteig, sei die Belastung in Wohnbereichen unzumutbar.
Die im vorliegenden Messbericht berechnete Auslastung des gesetzlichen Grenzwerts im Bereich von 0,5 % bis 2,6 % sei nicht geeignet, die tatsächliche Belastungssituation abzubilden, gibt der stellvertretende Vorsitzende Rudi Sedlmeier zu bedenken. Der Grenzwert schütze nur vor einer Erwärmung des menschlichen Körpers durch elektromagnetische Strahlung, vor anderen möglichen Auswirkungen jedoch nicht. Diesen fehlenden Vorsorgecharakter des Grenzwerts hat die Bundesregierung selbst bestätigt. In der Praxis spiele die Einhaltung des Grenzwerts bei Messungen kaum eine Rolle, weil der Grenzwert so großzügig bemessen ist, dass er praktisch nicht erreicht werden kann. Außerdem erhielten die Mobilfunkanlagen ohne Einhaltung des Grenzwerts gar keine Standortbescheinigung, also Betriebserlaubnis.
Positiv stellt Stadtrat Gerhard Lang heraus, dass Bürgermeister Josef Reiser und der Stadtrat nun in Sandelzhausen, wo der Bau eines neuen Mobilfunkmasts beantragt ist, der seit Jahren von der ÖDP geforderten Vorgehensweise gefolgt ist. Hier wird erstmals für einen Teil des Stadtgebiets für den Flächennutzungsplan ein Positivstandort für Mobilfunksendeanlagen auf Basis eines qualifizierten Immissionsgutachtens erarbeitet. Durch die ebenfalls von der ÖDP vorgeschlagene Einschaltung eines Fachanwalts kann auf Augenhöhe mit dem Mobilfunkbetreiber verhandelt werden.
Der ÖDP-Ortsverband wird laut Bernd Wimmer weiter darauf hinwirken, dass verbindliche Positivstandorte für das gesamte Stadtgebiet festgeschrieben werden. Mainburg sei aufgrund seiner topographischen Gegebenheiten ideal geeignet, die ganze Stadt langfristig komplett von außen zu versorgen. Die ÖDP-Spitze ist sich einig: Mobilfunkmasten sollten nicht in der Nähe von sensiblen Bereichen wie Wohngebieten, Schulen oder Kindergärten stehen.
Wichtig sei aber auch der verantwortungsvolle Umgang der Nutzer mit elektromagnetischer Strahlung. Handys sollten für Kinder ganz tabu sein, wie auch das Bundesamt für Strahlenschutz fordert. Ansonsten empfiehlt der ÖDP-Vorstand möglichst strahlungsarme Handys und Schnurlostelefone anzuschaffen, diese so wenig wie nötig zu benutzen und auf W-LAN ganz zu verzichten. Durch ständige Strahlenquellen, wie beispielsweise W-LAN-Router oder DECT-Schnurlostelefone, holen sich viele Menschen einen kleinen Mobilfunksender ins Haus, ohne es zu wissen. Interessierte Bürger macht die ÖDP auf ein Angebot vom Landesamt für Umwelt aufmerksam: Dort können Messgeräte, so genannte Personendosimeter, kostenlos angefordert werden, mit denen die persönliche Belastung zuhause oder am Arbeitsplatz festgestellt werden kann. Für weitere Informationen kann man das EMF-Infotelefon des LfU unter 09281/1800-3518 anrufen oder eine Email an emflfu.bayern.de senden.