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Pressemitteilung

Josef Schmid (AbL) in Appersdorf:

"Wir brauchen eine bessere EU-Agrarpolitik!"

ÖDP-Mitglied Lydia Schalk aus Elsendorf, Josef Schmid von der AbL, ÖDP-Stadträtin Annette Setzensack und Bernd Wimmer, ÖDP-Ortsvorsitzender und Mainburger Kandidat der ÖDP für die EU-Wahl am 26. Mai

Auf Einladung des ÖDP-Ortsvorsitzenden Bernd Wimmer war letzten Mittwochabend Biolandwirt Josef Schmid aus Neufraunhofen (Ldkr. Landshut), Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), in Elsendorf-Appersdorf zu Gast. Schmid stellte die verfehlte Agrarpolitik von CSU und Bauernverband heraus, berichtete vom Runden Tisch und zeigte auf, in welche Richtung sich die Landwirtschaftspolitik verändern müsste. Als langjähriges ÖDP-Mitglied rief Schmid dazu auf, am 26. Mai die ÖDP zu stärken und wieder ins EU-Parlament zu wählen. Schmid war ein Teilnehmer des "Runden Tisches", der bekanntlich nach dem erfolgreichen ÖDP-Volksbegehren "Rettet die Bienen! Stoppt das Artensterben!" eingerichtet wurde.  Es gab insgesamt drei "Runde Tische" mit ca. 100 Teilnehmern. Dazwischen beschäftigten sich vier Facharbeitskreise mit den Thematiken Landwirtschaft, Gewässer, Wald und kommunale Flächen. Pro Arbeitskreis waren etwa 25 bis 30 Personen beteiligt. Das ganze Procedere war sehr zeitaufwendig. Öffentlich wenig bekannt ist, dass keine Beschlüsse verabschiedet wurden, sondern nur Ideen erarbeitet wurden. Ministerpräsident Söder übernahm schliesslich den Entwurf des Volksbegehrens als Gesetzesvorlage. Offensichtlich wollte die Staatsregierung unter Ministerpräsident Söder das Risiko eines Volksentscheides ausschließen und das Thema bis zur Europawahl vom Tisch haben.

Im Anschluss an die Informationen über den Runden Tisch stellte Schmid die agrarpolitischen Positionen der AbL dar. Wichtig sind die Kleinräumigkeit der Landwirtschaft, also kleinere Höfe und keine Großbetriebe, sowie die Umstellung auf ökologischen Landbau. Entscheidend wäre Schmid zufolge die Förderung von Klein- und Nebenerwerbsbetrieben für eine gesunde Umwelt: wer mehr Früchte als nur Mais oder Raps anbaut, wer mehr Tiere als nur Ferkel züchtet, wer wirklich Fruchtwechsel betreibt, der sollte von der EU besser gefördert werden. Die Anbauflächen sollen kleiner gehalten werden. Dies machte Schmid an einem Beispiel deutlich: ein Feld mit 100 Hektar besitzt 4 Kilometer Flur- und Feldränder. 50 Felder mit je 2 Hektar weisen davon aber 30 Kilometer auf  und das bei der gleichen Fläche. Ökologische Landwirtschaft beinhaltet Schmid zufolge auch einen sinnvollen Fruchtwechsel, also den Anbau von Wintergerste, Kartoffeln, Klee, Gras und Mais. Letztere, die bei uns dominierende Pflanze, sollte nicht jährlich, sondern nur alle fünf Jahre angebaut werden. Die Folgen einer solchen ökologischen Landwirtschaft wären äußerst positiv: Humus wird aufgebaut, Schutz vor Erosion(=Erdabtragung) ist gegeben, das Trinkwasser wird geschützt. Lebensräume von Pflanzen und Tieren werden miteinander vernetzt und es werden weniger Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel benötigt.

Mainburgs EU-Kandidat Bernd Wimmer, der bereits seit 2014 Mitglied in der AbL ist, bedankte sich bei Schmid und pflichtete ihm bei: "Eine unbedingt notwendige Änderung der Agrarpolitik in die von Josef Schmid skizzierte Richtung ist glasklar ein politisches Problem". Würde sich nach der EU-Wahl am 26. Mai nichts an den Mehrheitsverhältnissen ändern, würde es ein unverantwortliches "Weiter so" geben. Die letzten Jahrzehnte bestimmte eine kleine Gruppe von Agrarlobbyisten den unheilvollen Kurs der EU-Landwirtschaftspolitik, wie eine Studie der Universität Bremen zweifelsfrei nachwies. "Wir dürfen einfach nicht so weitermachen wie bisher. In Deutschland gibt es heute beispielsweise noch rund 1.100 Hopfenlandwirte. Vor 20 Jahren waren es noch 5.000", erläuterte Wimmer. Die Förder- und Subventionspraxis der von der EVP/"CSU" dominierten EU hat zu einem gigantischen Höfesterben geführt. In Bayern mussten in den letzten 20 Jahren über 50.000 Landwirtschaftsbetriebe aufgeben. Wimmer warnte eindringlich davor inkompetente und menschenfeindliche Populisten zu wählen, die nicht daran interessiert sind, in positiver Weise zu wirken. "Ich rufe dazu auf verantwortungsbewusst zu wählen. Wir von der AbL und der ÖDP haben die Probleme erkannt und bieten vernünftige Lösungen an. Wir müssen endlich Umdenken, Umhandeln und Umwählen", appellierte Wimmer am Ende der informativen Veranstaltung an alle.

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