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Pressemitteilung

Initiative „Fairtradetown Mainburg“ in den Startlöchern / Fairtrade-Botschafterin berät ein Dutzend Interessierter

Pressemitteilung des ÖDP-Ortsverbandes Mainburg

Referentin Hannah Rüther (rechts oben im Bild) und die interessierten Zuhörer

Letzte Woche ließen sich ein Dutzend Interessierter, darunter Vertreter der Kirchen, Vereine, Kindertagesstätten und Schulen, auf Initiative des ÖDP-Stadtrates Gerhard Lang von der Fairtradetown-Botschafterin Hannah Rüther über die Kriterien und mögliche Aktivitäten auf dem Weg zu einer Fairtradetown Mainburg informieren und beraten.

Dass ein fairer Handel unbedingt notwendig ist, und dass Mainburg hier noch Nachholbedarf hat, darin war man sich schnell einig. Besonders vor dem Hintergrund der letzten Ereignisse in Bangladesh will man den Verkauf der Produkte des fairen Handels nun auch in Mainburg forcieren.  Profitieren werden davon über 1,2 Millionen Kleinproduzenten und Beschäftigte in der 3. Welt, denen stabile Mindestpreise und langfristige Partnerschaften garantiert sind.

Derzeit leben ca. 1,4 Mrd. Menschen von weniger als 1,25 $ pro Tag. Fairtrade ist eine Strategie zur Bekämpfung dieser Armut. Durch gerechtere Handelsbeziehungen soll die Situation der benachteiligten Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden.
So bekommen Kleinbauernkooperativen einen Mindesteinkaufspreis, sie können bessere Löhne zahlen. Zusätzlich können die Arbeiter selbst über eine Entwicklungsprämie ab-stimmen, die zum Fairtrade-Mindestpreis an die Produzenten gezahlt wird. Bei der Zerti-fizierung aller beteiligten Akteure des Produktions- und Herstellungsprozesses eines Produk-tes wird darauf geachtet, dass neben dem Verbot von Kinderarbeit und einem nachhaltigen Anbau, soziale und ökologische Standards eingehalten werden.

Frau Rüther, Botschafterin der Kampagne Fairtradetown, stellte den Anwesenden die Kriterien vor, die eine Kommune erfüllen muss, um eine solche  zu werden.  Neben der Vorlage eines Stadtratsbeschlusses und der Einrichtung einer Steuerungsgruppe, in der Vertreter aus der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft sein sollten, müssten in Mainburg mindestens 4 Einzelhandelsbetriebe und 2 Gastronomiebetriebe fairgehandelte Waren anbieten.  In drei öffentlichen Einrichtungen und Bildungsorganisationen müssen solche Produkte andauernd verwendet werden. Die Steuerungsgruppe soll im Laufe eines Jahres auch immer wieder Aktionen, wie z.B. ein Fairtrade-Frühstück oder eine Faire Woche, organisieren. Derzeit gibt es weltweit bereits über 1300 solcher Fairtrade-Städte. Die meisten davon in Großbritannien mit 550. In Deutschland sind es 155 Kommunen, wobei Saarbrücken im Jahre 2009 die erste war. Im Landkreis Kelheim tragen Abensberg und Kelheim diese Auszeichnung.
Auf politischer Ebene haben alle im Stadtrat vertretenen Parteien signalisiert die Initiative mitzutragen und einem Stadtratsbeschluss zuzustimmen. Die Stadtverwaltung wird ihrerseits zur Unterstützung der Steuerungsgruppe einen Mitarbeiter als ständigen Ansprechpartner zur Verfügung stellen.
Überzeugt von der Idee, den Menschen in den Entwicklungsländern helfen zu können, vereinbarte man eine nächste Arbeitssitzung für den 30. Juli.  Neuinteressenten sind natürlich herzlich willkommen und werden über die Presse eingeladen.

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