Pressemitteilung
„Es kommt auf die Grundwerte an“ - Die Mainburgerin Annette Setzensack ist Direktkandidatin der ÖDP für den Landtag
Artikel in der HZ vom 31.08.2013 von Harry Bruckmeier
Mainburg. „Werte wählen“ - so steht es auf ihren Wahlplakaten. Der Grundwerte wegen, die eine funktionierende Gesellschaft in ihrem Innersten zusammenhalten, engagiert sich Annette Setzensack in der Politik. Am 15. September kandidiert die Mainburgerin für denLandtag. Die 38-jährige Bankbetriebswirtin ist Direktkandidatinder ÖDP und steht auf Platz 6 der Liste ihrer Partei in Niederbayern.
Wer sich mit Annette Setzensack nur eine Minute unterhält, der merkt gleich: Das ist ein durch und durch politischer Mensch. Ob in ihrem persönlichen Umfeld oder in der großen weiten Welt, die Mainburgerin hat ein untrügliches Gespür dafür, wo die Menschen der Schuh drückt. Nach ihren persönlichen Interessen gefragt nennt sie Politik und Geschichte noch vor dem Sport - egal ob Laufen, Klettern, Bergwandern oder Schwimmen- oder der Lektüre eines guten Buchs.
Irgendwann fand die Mainburgerin den Weg zur ÖDP. Aber warum ausgerechnet zur ÖDP? „Das Programm der Partei entspricht absolut meinen persönlichen Überzeugungen“, sagt sie. „Ich möchte, dass wir die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen bewahren und alles politische Handeln konsequent daran ausrichten.“ Außerdem sei die Ökologisch-Demokratische Partei glaubwürdig, weil sie keine Firmenspenden annimmt. Dann aber macht Annette Setzensack eine auf den ersten Blick vielleicht überraschende Bemerkung, wenn sie die ÖDP als „die wirksamste Oppositionspartei in Bayern“ bezeichnet. „Das stammt übrigens nicht von mir, sondern ist ein Originalzitat aus der FAZ“, schiebt sie hinterher.
Und schon ist die Kandidatin bei dem Dilemma ihrer Partei angelangt: Immer wieder feiert die ÖDP mit diversen Volksbegehren grandiose außerparlamentarische Erfolge. Sie schafft es sogar, den altehrwürdigen Bayerischen Senat praktisch über Nacht verschwinden zu lassen oder verbannt die Raucher kurzerhand vor die Kneipentür. Doch wenn es darauf ankam, dann fehlten bisher immer wieder die entscheidenden Prozente zum Sprung in die Parlamente auf Landesebene.
Für Annette Setzensack ist es an der Zeit, dass ihre Partei angesichts ihrer breiten kommunalpolitischen Verankerung mit bereits 324 Mandatsträgern in bayerischen Gemeinde- und Stadträten, Kreis- und Bezirkstagen nun endlich auch auf Landesebene reüssiert und in den Landtag einzieht.
Die gebürtige Mainburgerin Annette Setzensack, Jahrgang 1974, schloss die Johann-Turmair- Realschule in Abensberg mit der Mittleren Reife ab. Auf dem zweiten Bildungsweg erwarb sie die Allgemeine Hochschulreife. Bei der Mainburger Sparkasse begann sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau, erwarb sich dort ausreichende Berufspraxis in verschiedenen Tätigkeitsbereichen, um sich dann zur Bankfach- und Bankbetriebswirtin weiterzubilden. Das Abitur machte sie während ihrer Elternzeitpause im Jahre 2006. „Dabei hatte ich als Prüfungsfach Politikwissenschaften, was mir interessante Einblicke in das politische System Deutschlands eröffnet hat.“ Aktuell arbeitet sie als Produktmanagerin für Bankensoftware in Teilzeit bei der Fiducia IT AG in Aschheim bei München, dem Rechenzentrum der Volks- und Raiffeisenbanken.
Politisch engagiert sich die 38-Jährige seit 2008 in der ÖDP. Seit 2010 ist sie stellvertretende Ortsvorsitzende ihrer Partei in Mainburg, seit zwei Jahren stellvertretende Vorsitzende im Kreisverband Kelheim. Zusammen mit ihren Mitstreitern in Mainburg setzte sie sich unter anderem mit Nachdruck für ein verbindliches Mobilfunkkonzept ein, das für den Außenbereich nun bereits umgesetzt ist. Ihre Handschrift trägt genauso der 2011 aufgelegte regionale Lebensmittel-Einkaufsführer mit vielen Hallertauer Landwirten in der Direktvermarktung. Und schließlich hat sie auch den regionalen Bauernmarkt ins Leben gerufen, den die ÖDP seit 2011 einmal jährlich im Oktober auf dem Griesplatz aufzieht. Zudem engagiert sie sich im Elternbeirat der Grundschule und in der kürzlich gegründeten Mainburger Fair Trade-Steuerungsgruppe, die ihr Parteikollege Bernd Wimmer initiiert hat.
„Ich möchte etwas bewegen, man darf doch nicht nur zuschauen“, antwortet Annette Setzensack auf die Frage, warum sie nun für den Landtag kandidiert. Und ein wenig will sie auch die „weibliche Sichtweise“ in der Politik stärker vertreten sehen. Schließlich seien nur 31 Prozent der derzeitigen Landtagsabgeordneten Frauen.
Obwohl sich die Bankbetriebswirtin nicht auf ein politisches Thema festlegen lassen will, stellt sie die Familienpolitik ins Zentrum ihrer politischen Agenda. So tritt die Mutter dreier Kinder im Alter von vier, sieben und neun Jahren für eine echte Wahlfreiheit zwischen Eigen- und Fremdbetreuung durch ein Erziehungsgehalt und die Aufwertung der häuslichen Erziehungs- und Pflegearbeit auch mit besserer Berücksichtigung bei den späteren Rentenansprüchen ein. „Mütter sind meist auch Arbeitnehmerinnen mit besonderen Bedürfnissen in den Erziehungsjahren. Viele wünschen sich mehr Zeit mit ihrem Kind, statt möglichst schnell nach der Geburt wieder in den Beruf einzusteigen“, sagt sie. Mütter, die sich ganz bewusst für die Karriere entscheiden, dürften ebenso wenig diffamiert werden wie Vollzeitmütter. Über all das stellt die ÖDP-Kandidatin eine ideologiefreie Diskussion statt eines „Wertekriegs“.
Bildung setzt für die dreifache Mutter bereits von Kindesbeinen an. „Wir müssen vor allem im Elternhaus Erziehung und Geborgenheit ermöglichen“, sagt Annette Setzensack. Bei Kindern in Einwandererfamilien setzt sie sich für eine frühe und intensive Sprachförderung ein und fordert eine zweite Lehrkraft in den Grundschulklassen. Wertkonservativ ist auch ihr Ansatz bei der gezielteren Förderung von schwachen wie auch begabten Kindern. „Im Schulwesen darf es keine Gleichmacherei geben, wir müssen unser dreigliedriges, dezentral organisiertes Schulsystem erhalten.“
Plädoyer für eine ökosoziale Marktwirtschaft
In der Wirtschaftspolitik tritt die Bankkauffrau für einen konsequenten Umbau in Richtung einer „ökosozialen Marktwirtschaft“ ein. Ihrer Auffassung nach muss das durchaus erfolgreiche Modell von Ludwig Erhard in entscheidenden Punkten nachgebessert werden. Fördern will sie aus eigener Erfahrung in ihrem Berufsleben die qualifizierte Teilzeitarbeit, nicht zuletzt, um so die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen zu verringern.
In der Landwirtschaft ruft die ÖDP-Kandidatin nach einer nachhaltigen Agrarwende, um die Existenz der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern zu erhalten. Das bedeutet für sie auch weniger Flächenverbrauch, ein stärkerer Fokus auf ökologische Bewirtschaftungsformen und Kleinbetriebe, die Förderung von Direkt- und Regionalvermarktungsmodellen und natürlich einen totalen Verzicht auf Gentechnik. Auf dieser Basis erwächst in ihren Augen ein funktionierender Verbraucherschutz mit einer verschärften Kennzeichnungspflicht von Fleisch-, Milch- und Eiprodukten und das auch nach ihrer Verarbeitung und in der Gastronomie. „Der Verbraucher muss besser informiert werden, um wieder Vertrauen in seine Lebensmittel zu bekommen“, sagt Annette Setzensack.
Natürlich ist die Energiewende ein Schwerpunkt auf der politischen Agenda der ÖDP-Politikerin. So sollte ihrer Meinung nach das Augenmerk auf die Erforschung und Förderung von dezentraler Stromerzeugung und -speicherung gerichtet werden. Daneben müsse der Staat den gesetzlichen Rahmen für Anreize zum Stromsparen in allen Bereichen schaffen und die Energiebeschaffung für kommunale Liegenschaften aus nachhaltiger Erzeugung verpflichtend einführen.
Mit ihrem politischen Programm, in dem sie die Grundwerte immer wieder in den Mittelpunkt rückt, glaubt Annette Setzensack, überzeugen zu können. „Ich bekomme sehr viel Zuspruch von den Menschen. Das gibt mir die Sicherheit, dass meine Politik bei den Wählerinnen und Wählern auch tatsächlichankommt.“